Der Flügelaltar

Der Flügelaltar von vorn

Das neugotische Altarbild im Seitenschiff

Der Altar war lange auseinandergenommen und vandalisch behandelt worden. Erst 1931 hatte man seine Teile wiedergefunden. Nach seiner Restaurierung wurde er 1932 wieder aufgestellt. Bis dahin schmückte ein neugotisches Altarbild mit dem Auferstandenen Christus in der Mitte den Altar. Dieses 1870 angeschaffte Gemälde ist erhalten und im Seitenschiff - links vom Altar aus - zu sehen.

Der Standort der einzelnen Gegenstände in einer Kirche haben eine Bedeutung. So steht der Altar im Osten des Kirchenraums, dort wo die Sonne des Heils, Christus (Matthäus 24,27; Offenbarung 7,2) herkommt.

Nachdem bei Ausgrabungsarbeiten in den Jahren 1982-1984 die alte steinerne Mensa im Bauschutt gefunden wurde, entschloss sich die Gemeinde, den bis dahin gebrauchten Holzaltar aus der Kirche zu nehmen und einen Sockel für die alte Mensa zu mauern. Diese Altarplatte, die vermutlich in den Baubeginn der Kirche (das 12. Jahrhundert) gehört, trägt heute den letzten in Westfalen entstandenen Flügelaltar. Er ist in die Zeit um 1615 zu datieren und wurde von Matthias Knipping geschaffen. Knipping kam aus Soest, wo er etwa 1560 geboren wurde.

Der Flügelaltar zeigt in der Mitte die Kreuzigung, auf der linken Seite die Geburt Christi und rechts die Auferstehung. Die beiden Außentafeln sind in schöner Grisaille-Malerei mit Verkündigung und Anbetung der Weisen aus dem Morgenland versehen. Auf der Predella ist eine Darstellung des letzten Abendmahls Jesu sowie die Einsetzungsworte zu sehen. Auf dem Kreuzigungsbild -ganz links- hat sich der Künstler, Matthias Knipping selbst gemalt und auf einem Baumstamm seine Signatur geschrieben.

Auf der linken Altarhälfte bis zur Kreuzigungsszene in der Bildmitte überwiegen die Blautöne. Auf der rechten Altarseite überwiegen die Rottöne.